Kerpen – Mitte 2018 – nach knapp sieben Jahren Laufzeit – endet das Projekt Jugendliche und Kinder im Blick (JuKiB) der Caritas in Kerpen. Es richtete sich an Kinder psychisch kranker und suchtbelasteter Eltern und hatte seinen Sitz in der Kerpener Familienberatung des Caritasverbandes. Edith Thelen, Leiterin der Familienberatung, stellt dem Projekt eine positive Bilanz aus. Das Know-How, das in der Projektzeit erworben wurde, soll nun in der alltäglichen Beratung genutzt werden.
„Es war ein erfolgreiches Projekt“, sagt Edith Thelen. Während der Projektphase wurden 81 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 17 Jahren in direkten Beratungen begleitet. Mehr als die Hälfte von ihnen wurden zwei Jahre oder sogar länger betreut. Darüber hinaus veranstaltete das am Anfang drei-, später vierköpfige Team von Beratern mehrere Fortbildungsveranstaltungen mit über 100 teilnehmenden Lehrern und Erziehern, vernetzte sich intensiv mit anderen Hilfs- und Beratungsstellen und schuf Kooperationen mit zwei psychiatrischen Kliniken.
Bei den psychischen Belastungen der Eltern handelte es sich meist um affektive Störungen, insbesondere Depression sowie Suchterkrankungen. Die Kinder und Jugendlichen erlebten häufig direkt oder indirekt verbale oder körperliche Gewalt. Das Projektteam setzte sich in der Folge mit vielen unverarbeiteten Erlebnissen und Ohnmachtsgefühlen der Kinder und Jugendlichen auseinander.
Die Einzelberatungsstunden für die therapeutische Begleitung dieser Kinder und Jugendlichen – das Herzstück von JuKiB – sollen nun in der Familienberatungsstelle Kerpen fortgeführt werden. Zudem werde man die beim Projekt aufgebauten regionalen Netzwerke weiter nutzen und die vorhandenen Ressourcen bündeln.
Die Arbeit sei schlicht und einfach wichtig, sagt Edith Thelen. „Wer sich einmal mit dem Thema und den Kindern aus diesen Familien beschäftigt hat, wird sie nicht mehr aus dem Blick verlieren können und wollen“, so die Leiterin der Familienberatungsstelle.
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Der Caritasverband Rhein-Erft-Kreis e. V. ist Träger von rund 70 Diensten und Einrichtungen rund um ambulante und stationäre Pflege, Familien-, Kinder- und Jugendhilfe sowie Beratungsdienste. Neun Seniorenzentren betreibt der Verband im Kreisgebiet. Mit über 1.600 Mitarbeitenden gehört er zu den größten Arbeitgebern im Rhein-Erft-Kreis. Hinzu kommen rund 1.000 Ehrenamtler. Damit ist der Caritasverband zugleich der größte Wohlfahrtsverband im Rhein-Erft-Kreis.
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Edith Thelen, Leiterin der Caritas-Familienberatungsstelle in Kerpen
Foto: Caritasverband Rhein-Erft e. V./Abdruck honorarfrei