Kerpen – Die Probleme, die in den Familien auftreten, werden immer vielfältiger und die Mitarbeiter der Caritas-Erziehungs- und Familienberatungsstelle Kerpen benötigen immer mehr therapeutische Fachkompetenzen, um den Ratsuchenden zu helfen. Hilfreich für die Suche nach dem passgenauen Unterstützungsangebot ist das neue „Haus der Familie“. Hier arbeiten seit dem Sommer 2017 mehrere Einrichtungen der Jugendhilfe unter einem Dach. Dies sind zwei Ergebnisse des aktuellen Jahresberichtes 2017, den die Caritas-Erziehungs- und Familienberatungsstelle Kerpen jetzt veröffentlicht hat.
Bedingt durch die Beendigung der Kooperation mit der Realschule Mater Salvatoris und den Umzug sank die Gesamtzahl aller in 2017 bearbeiteten Fälle auf 920 (Vorjahr 951). In den meisten Fällen (40 Prozent) kam die Anregung zur Anmeldung von den Eltern selbst. Anlass sind meistens Auffälligkeiten im sozialen oder schulischen Verhalten oder der emotionalen Entwicklung des Kindes (40 Prozent). „Erst in der weiteren Beratung wird dann deutlich, dass die Gründe für die Auffälligkeiten der Kinder meist in den spezifischen Belastungssituationen der Eltern liegen“, erklärt Edith Thelen, Leiterin des Teams aus Psychologen, Heil- und Sozialpädagogen und Sozialarbeitern. In fast der Hälfte der Fälle leben die Eltern getrennt.
Nicht nur Eltern, auch immer mehr Erzieher und Lehrer wenden sich gezielt an die Beratungsstelle. Wichtiges Thema ist nach wie vor der Umgang mit digitalen Medien. Dabei geht es vor allem um einen guten Umgang miteinander im Netz. Eltern nehmen hier eine Vorbildfunktion ein. Zudem begleitete die Caritas Familien Beratungsstelle Schulen, die das Digitale in ihre Schulordnung verankern wollen. Eine wichtige Veranstaltung im vergangenen Jahr war ein Elternabend von allen Schulen in Kerpen zum Thema „Cybermobbing“. Die von Schulen, Jugendamt, Polizei und der Caritas Beratungsstelle organisierte Veranstaltung besuchten rund 400 Menschen. Auch in Kitas wird die Medienerziehung immer wichtiger. Hier wurden an Elternnachmittagen Regeln zur Medienerziehung und empfehlenswerten Spielen besprochen.
Weitere Themenschwerpunkte der Beratungsstelle sind neben den Hilfen beim Umgang mit digitalen Medien die Unterstützung von Menschen mit Migrationshintergrund, wie etwa bei dem Projekt Hilfen für Flüchtlinge und unbegleitet einreisende jugendliche Flüchtlinge, die Arbeit mit Kindern psychisch und suchtkranker Eltern sowie die enge Zusammenarbeit mit den Schulen und anderen Einrichtungen der Jugendhilfe.
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Der Caritasverband Rhein-Erft e. V. ist Träger von rund 70 Diensten und Einrichtungen rund um ambulante und stationäre Pflege, Familien-, Kinder- und Jugendhilfe sowie Beratungsdienste. Neun Seniorenzentren betreibt der Verband im Kreisgebiet. Mit über 1.600 Mitarbeitenden gehört er zu den größten Arbeitgebern im Rhein-Erft-Kreis. Hinzu kommen rund 1.000 Ehrenamtler. Damit ist der Caritasverband zugleich der größte Wohlfahrtsverband im Rhein-Erft-Kreis.
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Einsatz des Familienbrettes in einer Therapiestunde der Caritas-Erziehungs- und Familienberatungsstelle Kerpen. Mit Hilfe von Holzfiguren zeigen Eltern und Kind ihre Position innerhalb der Familie.
Foto: Caritas – Abdruck honorarfrei